Zeitliche Profess von fr. Placidus
10.02.18
Im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamtes legte fr. Placidus die zeitliche Profess für drei Jahre ab.
Am Samstag, dem 10. Februar, durfte unsere Klostergemeinschaft ein schönes Fest und einen Tag großer Freude erleben. Nach einem Jahr des Kennenlernens des klösterlichen Lebens im Noviziat konnte unser Mitbruder fr. Placidus Schinagl seine Zeitliche Profess auf 3 Jahre ablegen und sich so ein stückweit näher an unser Kloster binden. Das feierliche Pontifikalamt, zu dem wir die Eltern, viele Verwandte, Freunde und Wegbegleiter von fr. Placidus begrüßen konnten, feierten wir um 10.00 Uhr in der Stiftskirche. Anschließend waren alle zu einem gemütlichen Mittagessen im Gästespeisesaal geladen, das bis in den Nachmittag hinein dauerte und den festlichen Tag abrundete.
fr. Placidus stammt aus dem bayrisch-salzburgischen Grenzgebiet, dem Rupertiwinkel, und lebt seit August 2016 in unserer Gemeinschaft. Vor seinem Klostereintritt legte er das Abitur am Spätberufenenseminar St. Matthias Waldram in Wolfratshausen ab. Die Zeit des Noviziats diente ihm dazu, das Leben als Benediktiner in der Gemeinschaft der Erzabtei St. Peter zu prüfen, die Ordensregel des hl. Benedikt kennenzulernen und die Ordens- und Hausgeschichte zu studieren. Jetzt gilt es diese Lebensform, die Gottsuche, in einer dynamischen Treue, wie Erzabt Korbinian es in der Predigt formulierte, verbindlich zu leben.
In seiner Predigt wies Erzabt Korbinian auch auf die Tagesheilige des 10. Februar hin, die hl. Scholastika. Sie ist der Überlieferung nach die leibliche Schwester unseres Ordensvaters Benedikt. Eine sehr einprägsame Geschichte aus der Vita des hl. Benedikt bringt sie uns als eine glaubensstarke Frau vor Augen, die dem hl. Benedikt durch ihr Gebet auch eine „Lektion“ erteilen durfte. Die Liebe steht über dem Gesetz. Nicht die starre Pflichterfüllung ist im Fokus des Ordenslebens, sondern jeweils neu zu sehen, wo es möglich ist die größere Liebe zu leben, eine Ausgewogenheit zwischen Aktion und Kontemplation zu finden, eine Gratwanderung zwischen Gesetz, Ordensregel und gelebter Liebe in Freiheit. Erzabt Korbinian stellte hier auch die Verbindung zum Tagesevanglium, die gastliche Aufnahme Jesu bei Maria und Martha, her. Martha beklagt sich bei Jesus über die vermeintliche Untätigkeit ihrer Schwester und ihre eigene Überlastung. Jesu Antwort scheint uns schroff zu sein. Aber es ist auch hier die Frage nach der größeren Liebe zu stellen. Maria hat, in diesem Moment, das Bessere gewählt, weil sie das eine Notwendige der Situation erkannte, den Worten Jesu zu lauschen.
Wir danken Gott für die Berufung unseres Mitbruders und wünschen ihm Gottes Segen auf seinem klösterlichen Lebensweg und auch weiterhin ein offenes Ohr für den Anruf Gottes in seinem Leben.